Deryneia

30. November 2014

Deryneia – village

4 km nördlich von Paralimni ist am letzten Dorf vor den Toren Famagustas vor allem die Aussicht über die verlassene von Interesse. Unter den vielen -View-Points, von denen man mit Feldstechern auf die Geisterstadt blicken kann, hat das Famagusta Beach View Restaurant wahrscheinlich die beste Position. Bei Eintrittspreisen von 0,50 bis 0,80 € verdienen sich die View-Point-Betreiber dumm und dämlich und zählen vermutlich zu den entschiedenen Gegnern jedes politischen Ausgleichs mit der türkischen Seite. Gratis ist einzig der offizielle Aussichtspunkt im Cultural Centre der zyperngriechischen Stadtverwaltung von Famagusta, die, aus ihrer Stadt ja vertrieben, in residiert und wohl nicht mehr allzu viel zu verwalten hat. Selbst nagelneue Wegweiser weisen den Weg nach Famagusta, der freilich am Sperrzaun endet. Mit Ausstellungen, und Musik gedenken die Flüchtlinge Mitte August der in Sichtweite gelegenen, doch unerreichbaren Heimat.

Deryneia

© Bild by Joao Leitao /flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

Das Deryneia informiert über das Landleben der Zyprer in den vergangenen zwei Jahrhunderten. Im Haus ihrer verstorbenen Mutter trug die Familie Hadijiliassi mit Hilfe der gesamten Dorfbevölkerung alte Haushaltsgeräte und Einrichtungsgegenstände zusammen. Das Gebäude besteht aus einem Hauptraum mit überdachtem Wintergarten, kleiner Küche und einem einst als Lager und Werkstatt genutzten Nebenraum. Den Backofen im Hof benutzen die nebenan wohnenden Hadjiliassis noch heute.

Von Vrysoulles, einer auf kaum einer Karte eingezeichneten Flüchtlingssiedlung in Sichtweite des zum türkischen Teil gehörenden Acheritou (Güvencilik), blicken die Bewohner gleichermaßen auf ihr jenseits der Demarkationslinie liegendes Heimatdorf wie auf die britischen Kasernen von Agios Nikolaos. Die Soldaten gehen gern in Vrysoulles einkaufen oder tragen ihr Geld in die örtlichen Kneipen. Von Vrysoulles führt die von kommende Landstraße westwärts direkt an der Sperrlinie entlang. Diese ist hier kaum befestigt, sondern mit einfachen Pfosten und Warnschildern markiert. Auf einer Anhöhe erhebt sich das nach einem, so die Überlieferung, aus Deutschland zugewanderten Eremiten benannte Agios Kendeas.

Achna (Düzce): Der Ort, wiederum auf türkischer Seite gelegen und unmittelbar an das Gebiet der britischen Basis angrenzend, wurde von den Türken nicht wieder besiedelt und ist heute ein Geisterdorf. Auch hier haben sich die Flüchtlinge in einer noch weithin provisorisch wirkenden Siedlung diesseits der Demarkationslinie niedergelassen. Der Achna-Stausee versorgt den Südosten Zyperns mit Trinkwasser. Ein Besuch lohnt sich vor allem im Herbst und Frühjahr zur Zeit des Vogelzugs.

Bild by Joao Leitao /flickr

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Kategorie: Orte

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