Kiti – Village

11. Dezember 2014

Kiti –

Hauptattraktion der Panagia Angeloktistos („Haus der Engel“) ist ein etwa 1400 Jahre altes Apsismosaik. Lebensgroß steht Maria auf einem edelsteinbesetzten Schemel und hält das in den Armen. Flankiert wird sie von den Erzengeln Michael (beschädigt) und Gabriel. Beide eilen ihr zu und reichen dem Knaben Zepter und Weltkugel.

Von den vor dem Bildersturm gelegten Mosaiken sind im Bereich der Ostkirchen gerade vier erhalten: in zwei Kirchen Salonikis, im Katharinenkloster auf dem Sinai und jenes in Kiti. Die Reste eines weiteren Mosaiks aus Lynthragomi wurden nach 1974 gestohlen, gelangten aber zumindest in Bruchstücken auf verschlungenen Wegen ins von Nikosia. Die schönsten Beispiele aber sind ganz in unserer Nähe, in Ravenna, zu bewundern, wo etwa die Kaiserporträts in San Vitale große Ähnlichkeit mit der Maria von besitzen. Wahrscheinlich stammt das Kunstwerk aus derselben Hand wie die Mosaiken von Lynthragomi.

Zum Vergleich, wie trotz des Kanons und der immergleichen Motive die der Ostkirche dem Trend und Geschmack der Zeit entsprachen, werfe man beim Hinausgehen noch einen Blick auf die Ikone neben dem Eingang zum Hauptschiff – ein Heiliger mit stark weiblichen Gesichtszügen, gemalt im Stil der Renaissance.

Die Ostapsis der Kreuzkuppelkirche ist Teil einer älteren, byzantinischen Basilika. Nordkapelle und Hauptschiff der entstanden im 11. Jahrhundert, während die Südkapelle vor 1300 von den Kreuzfahrerbaronen de Gibelet angelegt wurde. Ein Grabstein in der Familienkapelle erinnert an die 1302 mit fünfzehn Jahren gestorbene Simone de Gibelet. Vor der Kirche steht übrigens eine mächtige Terebinthe (eine Pistazienart), vielleicht die größte der Insel.

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Kategorie: Orte

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