Chrysorrogiatissa

30. November 2014

Chrysorrogiatissa – Kloster

Panagia Chrysorrogiatissa liegt inmitten von Kirsch- und Apfelbaumkulturen auf einem Ausläufer des Berges Rogia in luftiger Höhe. Die neue, auf dem Rücken zwischen Ezousa- und Xeropotamos-Tal angelegte Straße bietet nach beiden Seiten einen Panoramablick, der selbst im Troodos seinesgleichen sucht.

Wie Kykko nennt das Kloster eine Lukas-Ikone sein eigen. Während des Bildersturms soll eine fromme Frau das Bild ins Meer geworfen und so vor der Zerstörung durch die Ikonenjäger gerettet haben. 1152 fand der Einsiedler Ignatios das Gnadenbild in einer Grotte am Ufer. Eine Lichterscheinung hatte ihm den Weg gewiesen. Maria befahl dem Frommen, am Berge Rogia ein Kloster zu bauen: Chrysorrogiatissa. 1770 und, nach einem Brand, 1967 wurde die Anlage grundlegend erneuert. Überhaupt scheint der Allmächtige der Gegend nicht gerade günstig gesinnt zu sein: Ein schweres Erdbeben machte 1953 die Zwillingsdörfer Axylou und Elediou, am Wege zwischen Timi und Chrysorrogiatissa, dem Erdboden gleich.

Die mit einem reich verzierten Silberdeckel geschützte Ikone gilt als gute Krankenheilerin und hilft Schiffbrüchigen. Auch für Gefangene und Verfolgte, Verbrecher inbegriffen, soll sie Wunder wirken, vielleicht ein ferner Nachklang jenes ursprünglich heidnischen Brauchs, der Verfolgten im Tempelbezirk Schutz vor Nachstellungen gewährte und als Kirchenasyl auch in unseren Tagen wieder gepflegt wird.

Dionysos, Abt von Chrysorrogiatissa, wird nicht nur in religiösen Fragen zu Rate gezogen. Der Gottesmann ist ein international anerkannter Experte im Restaurieren von Ikonen und alten Manuskripten und Chrysorrogiatissa ein Zentrum, in dem die „Gebrechen“ wertvoller Bilder und Bücher gelindert und wenigstens vorübergehend geheilt werden.

Als Mitbringsel eignet sich eine Flasche Monte Royia. Seit einigen Jahren zieht der Bruder Kellermeister seinen in Eichenfässern gereiften Wein aus Flaschen. Mehrere Sorten stehen zur Probe und zum Kauf, alle gelten als vorzüglich.

Agia Moni: Auf der Weiterfahrt nach Pafos folgt 3 km gen Süden in einem sichelförmigen, von den Steilhängen des Aetokremmos geschützten Kessel das renovierte Agia Moni. Seine Kirche steht an der Stelle eines antiken Hera-Tempels, von dem noch einzelne Säulentrümmer längs des Weges liegen. Die Apsis der Klosterkirche geht bis auf das 4. Jahrhundert zurück. In ihr sind antike Spolien verbaut, von denen eine in der seltenen zyprischen Silbenschrift beschrieben ist und Nikokles, den Gründer von Nea Pafos, erwähnt. Im Klostergarten reifen köstliche Äpfel.

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Kategorie: Orte

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