Diarizos

6. Dezember 2014

Tal

Obwohl die wichtigste Verbindung zwischen und dem Gebirge, ist das -Tal auch für zyprische Verhältnisse nur dünn besiedelt. Verlassene Türkendörfer erzählen stumm die Geschichte der Vertreibung, auch das einsame Agios Savas tis Karonos hat bessere Zeiten gesehen.

Diarizos

© Bild by yianna/flickr.com – (CC BY-SA 2.0)

Nikoklia: Am Eingang des Tals gelegen, wird es außer durch die relative Nähe zu auch durch den Asprokremmos-Damm begünstigt, der eine ganzjährige Bewässerung der Felder und Gärten ermöglicht. Souskou ist das erste der verlassenen Dörfer am Wege, von denen wir flussauf noch weiteren begegnen werden.

Fasoula: Wahrzeichen von Fasoula ist seine gepflegte Moschee. Sie verdeutlicht das Bemühen der griechisch-zyprischen Regierung, auch die verlassenen religiösen Stätten der Türken instand zu halten – eine symbolische Einladung zur Wiedervereinigung und Rückkehr. Die synthetisch-gleichförmigen Häuser der Siedlung, in denen heute Flüchtlinge wohnen, weisen darauf hin, dass das Dorf irgendwann in der britischen Zeit hierher verpflanzt wurde.

Mamonia: Entstand als ein Landgut unter den Lusignan. Der 385 ha umfassende Besitz wurde erst 1948 verstaatlicht und schließlich an die Bauern verteilt. Unterhalb des Mylos-Restaurants am Ortsende entdeckt man noch eine schöne Wassermühle.

Prastio: Vor dem nächsten Dorf erhascht man einen ersten und auf viele Kilometer letzten Blick auf den fernen, meist wolkenverhangenen Olymp. Prastio, an der Abzweigung nach Trachipedoula, wurde bereits 1964 verlassen. Nur zwei Häuser werden heute von griechischen Zyprern bewohnt. Auf der anderen Flussseite erkennt man die Klosterkirche Agios Savas tis Karonos (1501). Nach Prastio passiert man einen bemerkenswerten Felsdurchbruch, um dessen Erhalt die Naturschützer mit den Straßenbauplanern ringen, die auch im -Tal damit begonnen haben, die gemütliche, kurvige Landstraße zu einem Highway zu erweitern.

Kidasi: Auch hier handelt es sich, ähnlich wie bei Fasoula, um eine geplante Ansiedlung. Die Ruinen des ursprünglichen, 1953 nach einem Erdbeben aufgegebenen Dorfes erkennt man noch auf halber Strecke zwischen Brücke und dem nur im Sommer bewirtschafteten Kentro Kidasi am anderen Ufer. Hier nimmt die Straße Abschied von Palmen und Zitrushainen und erklimmt jetzt den Berg.

Kedares: Auch das Weindorf Kedares ist (wahrscheinlich im 18. Jh. schon einmal „umgezogen“. Der Überlieferung nach wurde der alte Standort nach einer Seuche aufgegeben. An das Palio Chorio (Altes Dorf) erinnert außer dem Flurnamen noch die Kapelle Agios Antonios vor dem Ortseingang neben der Landstraße. Nach anderen Quellen geht das schlichte, scheunenähnliche Gotteshaus auf ein zurück.

Agios Nikolaos: An seiner Moschee ist auch als ein vor der Teilung türkisches Dorf zu erkennen. Durch den Wein- und Obstanbau und nicht zuletzt die Straßentavernen, in denen die Reisenden vor der Weiterfahrt die je nach Richtung erste oder letzte Bergluft schnuppern, ist es verglichen mit anderen Flüchtlingsdörfern in der Region aber relativ wohlhabend und bevölkert. Die Moschee war übrigens bis 1571 Teil einer zwischen Katholiken und Orthodoxen geteilten Doppelkirche. Unter dem Kalkanstrich, den die Muslime auftrugen, blieb noch ein Fresko des Erzengels Michael erhalten, dem die auch geweiht ist. Von der katholischen Hälfte stehen nur die Grundmauern.

Bild by yianna/flickr

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Kategorie: Orte

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